Leonore Enzmann: Zum Jahreswechsel

Zum Jahreswechsel

© Leonore Enzmann

Das alte Jahr ist nun am Ziel.
Es sagt dir: Du erlebtest viel.
Doch anders ist es meist gekommen,
als du es dir einst vorgenommen.

Doch sei getrost, so geht es allen,
ist dir das noch nicht aufgefallen?
Man sagt: so war es nicht gewollt.
Nichts kam, so wie es kommen sollt!

Wär‘ dies und jenes nicht passiert,
so wär‘ ich jetzt nicht angeschmiert.
Hätt‘ ich mich anders nur entschieden!
HÖR AUF! Und sei doch ganz zufrieden!

Du bist gesund, hast keine Not,
hast Freunde und dein täglich Brot,
drum schau voll Freude nun zurück.
Das neue Jahr bringt neues Glück!

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Leonore Enzmann: Gute Vorsätze für 2018

Gute Vorsätze für 2018

© Leonore Enzmann

Das neue Jahr kommt über Nacht
und aus der Sieben wird die Acht.
Wünsche klingen noch im Ohr
und man nimmt sich etwas vor.

Sind es auch nur Kleinigkeiten,
man will sich nicht mehr so viel streiten,
nicht mehr rauchen, nicht mehr saufen,
viel mehr schwimmen, radeln, laufen.

Sport hält ja den Leib gesund,
also Jogging mit dem Hund.
Auch woll’n wir sehr gern verzichten,
auf das Fett in den Gerichten.

Auf der Waage, oh Erschrecken,
sieht man, wo die Pfunde stecken.
Süßes raus aus der Kombüse,
es gibt wieder mehr Gemüse.

So will man das Jahr beginnen
und ich kann mich noch entsinnen,
dass es im vergang’nen Jahr
ganz genau das Gleiche war.

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Leonore Enzmann: Blei gießen

Blei gießen

© Leonore Enzmann

Ein Brauch in der Silvesternacht,
Raketen in die Luft zu schießen,
ein andrer, der uns Freude macht,
Vorhersagen in Blei zu gießen.

Im Löffel wird das Blei erhitzt,
ins kalte Wasser dann gegossen,
worin es auseinander spritzt
und treibt dort ganz verrückte Possen.

Es ändert stets seine Gestalt,
verwandelt sich zu lust’gen Wesen,
wir deuten draus, wir werden alt
und können unsre Zukunft lesen.

Da ist ein Taler – der bringt Geld,
ein Herz – die Liebe wird man finden,
hier ein Pokal – man wird zum Held,
zwei Ringe – werden uns verbinden.

Denn was in der Silvesternacht
das Bleiorakel uns verspricht,
geschieht – auch wenn man drüber lacht,
ob man es glaubt, oder auch nicht.

Es ist ein wundersames Spiel,
welches die Fantasie entfacht,
die gute Laune hat’s zum Ziel,
denn es hat allen Spaß gemacht.

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Leonore Enzmann: Gute Vorsätze

Gute Vorsätze

© Leonore Enzmann

Der guten Vorsätze sind viele;
kaum hat das Jahr begonnen,
setzt man sich einiges zum Ziele,
was alsbald schon zerronnen.

Drum wollen wir nicht übertreiben,
das, was wir haben, halten
und dabei schön bescheiden bleiben –
uns freuen an dem alten.

Wenn dieses Jahr zu Ende geht
und wir gesund noch leben,
auch friedlich sich die Welt noch dreht –
was kann es Schön’res geben?

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Martina Lukits-Wally: Jahresabschluss

Zum Jahresabschluss
© Martina Lukits-Wally

Wieder schließt der Jahresreigen.
Letzte Nacht, sie soll dir zeigen,
welchen Weg du gehen sollst,
wem du gute Worte zollst,
was du Neues kannst beginnen,
wie du Liebe kannst gewinnen,
wer dein bester Freund dir ist,
wo du blauen Himmel siehst,
ob die letzte Stund wird schlagen.

Warum stellst du all die Fragen
in der letzten Nacht des Jahres?
Frag dich leise nur: Wie war es?
Hat es glücklich dich gemacht?
Hat dich Frohsinn angelacht?
Ward Gesundheit dir gegeben?
War vergeblich nicht dein Streben?
Wenn das Glück dir holde war,
danke dann dem alten Jahr.
Geh mit Mut und Zuversicht
in das neue, helle Licht.

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Alfons Pillach: Schriller Spuk

Schriller Spuk
© Alfons Pillach

Es ist am letzten Tag im Jahr
nicht anders, als es immer war,
und doch ist dieser Tag Zäsur;
um pünktlich 24 Uhr
beginnt die große Knallerei,
um böse Geister zu verjagen.
Mit höllisch lauter Ballerei
geht man den Geistern an den Kragen.

Wenn dann, nach manchem lauten Schuss,
nach Böllern, die ganz teuflisch knallen,
die Leute in die Betten fallen,
hat man vielleicht als Intimus
in seinem Ohr den Tinnitus,
der stets, wenn man das Jahr durchschreitet,
das Ohr als schriller Spuk begleitet.

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Patricia Koelle: Jahreswechsel

Jahreswechsel
© Patricia Koelle

Morgen dämmert. Winde tragen
unter Wolken kreisend Raben
gleich den Zweifeln, offnen Fragen
die wir alle ewig haben.

Abend dämmert. Alte Zeit
weicht erfüllt. Die neue schleicht
heran: öffnet frische Wege weit.
Ich glaube, dass die Hoffnung reicht.

Mitternacht. Man lacht im Dunkeln.
Unter Wolken steigen sacht
Sterne, die in Farben funkeln
froh von Menschenhand gemacht.

Morgen dämmert. Erde schweigt.
Der Himmel ist es nun allein
der das Licht uns täglich zeigt
so wird bald Frühling Wahrheit sein.

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Stichwörter: Jahreswechsel, Neujahr, Neujahrsgedicht, Gedicht, Silvester, Patricia Koelle

Manfred Schröder: Wie Phönix aus der Asche

Wie Phönix aus der Asche
© Manfred Schröder

Das Jahr ist alt geworden,
hat grau und weißes Haar.
Es schlägt die letzte Stunde
und es spricht: „Ich war.“

Das Jahr, es ist gestorben,
doch es steiget wunderbar,
wie Phönix aus der Asche,
uns ein neues Jahr!

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Stichwörter: Jahreswechsel, Neujahr, Neujahrsgedicht, Gedicht, Silvester

Manfred Schröder: Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder
© Manfred Schröder

Das neue Jahr ist gekommen,
hab mir vieles vorgenommen,
was man besser machen kann.

Das neue Jahr ist gegangen,
hab nichts Neues angefangen,
im neuen Jahr, da fang ich’s an.

Das neue Jahr ist gekommen …

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Stichwörter: Jahreswechsel, Neujahr, Neujahrsgedicht, Gedicht, Silvester

Martina Decker: Jahreswechsel

Jahreswechsel
© Martina Decker

Der letzte Tag im alten Jahr
Kurz geht der Blick zurück
Auf alles, was gewesen war
Die Tränen und das Glück

Zur Mitternacht die Korken knallen
Der Himmel strahlt in bunter Pracht
Sich Menschen in die Arme fallen
Es wird gejubelt und gelacht

Ganz leise nur sind Angst und Wehmut
Bleibt doch die Zukunft ungewiss
Das Alte war ja doch ganz gut
Denkt man und sagt ihm leise Tschüss

Im neuen Jahr der erste Tag
Nach vorne geht der Blick
Was es wohl alles bringen mag
An Tränen und an Glück

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Stichwörter: Jahreswechsel, Neujahr, Neujahrsgedicht, Gedicht, Silvester

Martina Decker: Gedanken zum Jahreswechsel

Gedanken zum Jahreswechsel
© Martina Decker

Das Neue Jahr steht vor der Tür
Die Menschen zählen die Sekunden
Ist es Wehmut, die ich spür?
Selten hab ich so empfunden

Zu meiner Kinderzeit
Da hatte jedes Jahr
365 lange Tage
der Jahresanfang war
ganz ohne Frage
vom Ende sehr, sehr weit

Doch weiß ich nicht genau seit wann
hat jedes neue Jahr
nur noch 12 kurze Monate
Kaum, dass es Frühling war
erklingt die Herbstsonate
erwartet alle Welt den Weihnachtsmann

und vielleicht schon bald
sind Monat und Tage
Eng aneinander geschmiegt
Anfang und Ende der Jahre
Von der Zeit besiegt
Nicht mehr als EIN Jahr?

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Stichwörter: Jahreswechsel, Neujahr, Neujahrsgedicht, Gedicht, Silvester

Manfred Schröder: Am Neujahrstag

Am Neujahrstag
© Manfred Schröder

Den Höhepunkt
hab ich verschlafen
und wurd verschont
von Knallerei!
Als ich erwachte
früh am Morgen,
ich fühlte mich
so leicht und frei!
Jetzt grüß ich dich,
du Neues Jahr
mit einem Kopf,
so hell und klar!

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Martina Decker: Stunde Null

Stunde Null
© Martina Decker

Wenn der Zeiger überspringt
Böllerlärm die Nacht durchdringt
unter Sternen bunte Funken glühen
Menschen um die Häuser ziehen
reicht das alte Jahr dem Neuen
einen Augenblick die Hand …

„Du bist dran!“
flüstert’s leise
„Es ist Zeit für einen Neuanfang!“

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Alfons Pillach: Fast immer

Fast immer
© Alfons Pillach

Das alte Jahr ist bald vorbei
und ich bin noch nicht klüger,
ich nahm mir vor so allerlei
und blieb ein Selbstbetrüger.

Fürs neue Jahr heißt mein Entschluss,
dass mich kein Vorsatz trüge,
denn aus dem Vorsatz wird zum Schluss
fast immer eine Lüge.

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Stefan Pölt: Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder
© Stefan Pölt

Das neue Jahr hat kaum begonnen,
ein guter Vorsatz liegt benommen
in einer hintren Hirnregion.

Noch gestern war er wild entschlossen,
hat sich gefeiert und begossen,
mit Schampus und Mariacron.

Jetzt fühlt er sich nicht mehr verbindlich,
dafür sehr lärm- und lichtempfindlich
und macht dem Alltagsablauf Platz.

Das Jahr wird ohne ihn vergehen,
dann wird er wieder auferstehen
zu seinem nächsten Kurzeinsatz.

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Manfred Schröder: Neujahrswunsch

Neujahrswunsch
© Manfred Schröder

Zufrieden bin ich,
wenn das Neue Jahr
nicht anders wird,
als das Alte war!

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